Kommentar der FDP zum Pressebericht: Peter Groß zeigt den Politikern die Gelbe Karte

2 März 2010

Geht man nur nach den im Artikel der Dürener Zeitung vom 01.03.2010 veröffentlichten Zahlen, hätte Peter Groß seine Zeit sinnvoller verbringen können, als am PC die Kosten, “die den Vereinen bei der Pflege der Sportplätze entstehen, zu ermitteln”. Herr Groß verlangt in dem von Franz Sistemich verfassten Beitrag einen Zuschuss der Gemeinde von 55.000 € obwohl die Vereine lt. Artikel in 2008 angeblich nur 50.750 € ausgegeben haben. Würde man den genannten Betrag ernst nehmen, hätte die Gemeinde Kreuzau in 2008 mit 45.000 € nicht einen Zuschuss von 70% sondern von 89% gezahlt. Warum die Vereine in “fünf Jahren rund 87.000 €” ausgeben werden, bleibt das Geheimnis von Herrn Groß und Herrn Sistemich. Gegenüber der angeblichen Ausgabe in 2008 entstpräche der prognostizierte Betrag einer Steigerungsrate von 71,4%, wobei jeder weiß, dass die Inflationsrate derzeit nicht mehr als 1 % beträgt.

Offenbar kommt es dem Verfasser und Herrn Groß weniger darauf an, die Leser der Dürener Zeitung korrekt mit Zahlen zu versorgen, sondern es soll wohl eher für die Demonstration während der Sportlerehrung geworben werden. Grundsätzlich ist es legitim, dass sich die Lobby auch mit dem Mittel von Demonstrationen für ihre Interessen einsetzt. Es hat aber nach unserer Auffassung ein “Geschmäckle”, wenn Herr Groß als stimmberechtigtes Mitglied der CDU-Fraktion im Sportausschuss zum Protest gegen einen rechtsgültigen Ratsbeschluss desselben Rates für den er tätig ist, öffentlich zu Demonstrationen und Störungen von offiziellen Veranstaltungen der Gemeinde aufruft.

Im übrigen sind die im Zeitungsbericht wiedergegebenen Zahlen auch nicht aus den von Herrn Groß dem Rat vorgelegten Berechnungen abzuleiten.  Diese Berechnungen selbst strotzen wiederum nur so von sachlichen Ungereimtheiten. Da wird etwa behauptet, dass für das Mähen des Sportplatzes in Üdingen jährlich 1.103 Stunden anfallen. In Winden wird ein Aufwand von 1.300 €  “für Allgemeines” ohne nähere Begründung angegeben. Insofern sind die Berechnungen des Gemeindesportverbandes nicht weiter zu beachten.

Schlimm und geradezu verantwortungslos empfinden wir  im Zeitungsartikel den Satz: “So gibt es für Herrn Groß keinen Grund für die Politik, die Erhöhung zu versagen…” Kein Wort für den wirklichen Grund, nämlich die Finanznot der Gemeinde Kreuzau.  Ist Herrn Groß überhaupt bewusst, dass sich die Kommune und damit die Gesamtheit aller Kreuzauer Bürger den Erhöhungsbetrag jedes Jahr leihen müsste, damit den Pflegkräften künftig nicht 10 € sondern 12 € in der Stunde für das Rasenmähen gezahlt werden können? Ist ihm bewusst, dass diese Kassenkredite vermutlich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte verzinst werden müssen, ohne dass für die Gemeinde die Chance besteht, das geliehene Geld an die Banken zurückzuzahlen?

Auf die Gefahr, dass wir uns wiederholen. Wir halten es für legitim, dass sich Lobbyisten für ihre Interessen einsetzen, dabei sollte aber nie das Allgemeinwohl aus den Augen verloren werden. Es bleibt im Interesse der Sportler, die sich ihre Ehrung wahrlich durch ihre Leistungen verdient haben, zu hoffen, dass die Veranstaltung in einem würdigen Rahmen stattfinden kann und nicht im Übermaß von Aktionen gestört wird, die sich an den Interessen einzelner Funktionäre orientieren.