Windkraftanlagen im südlichen Kreis Düren – Herz- und Kreislaufprobleme durch Infraschall möglich

7 März 2017

Wissenschaftler und Mediziner informieren: Viele Menschen reagieren sensibel auf die Wahrnehmung von Infraschall, ohne es zu wissen. Diese Schallwellen hört der Mensch nicht, der Körper nimmt sie aber trotzdem wahr. Er wirkt unter Umständen wie ein Störsender auf den gesamten menschlichen Organismus.

Windkraftanlagen setzen einen Großteil der Windenergie in hörbaren aber auch auch nicht hörbaren Schall um, dem Infraschall.  Je größer die Anlage ist, um so mehr verlagert sich das erzeugte Schallspektrum in den langwelligen, niederfrequenten Bereich, dem Infraschall.  Infraschall liegt mit unter 16 Hertz in einem Bereich, der mit dem menschlichen Ohr nicht mehr wahrgenommen werden kann. Wegen seiner großen Wellenlänge breitet er sich mit sehr geringen Verlust aus. Er durchdringt dabei Mauerwerk und Wohnhäuser.

Infraschall wird bisher bei Genehmigungen zum Auf- und Ausbau und den in Verbindung stehenden Messungen nicht berücksichtigt, da die TA-Lärm nach DIN 45680 aus dem Jahre 1998 dies nicht erfordert. Viele Menschen nehmen zudem keine Beeinträchtigung durch Infraschall wahr. Mediziner und Wissenschaftler gehen deshalb davon aus, dass eine genetische Veranlagung den Unterschied in der Wahrnehmung ausmacht. Zudem empfinden Kinder, ältere oder erkrankte Menschen und Schwangere den Infraschall als belastend.

Mittlerweile gibt es auch Betroffene aus unserer Region, wie hier im Gemeindegebiet Kreuzau, die durch diesen dauerhaften, technisch erzeugten Infraschall beeinträchtigt sind. „Es beginnt oft mit einer Art Rauschen und Pulsieren im Kopf“, so beschreiben es Betroffene, begleitet von Kopfschmerzen, Schwindel, Herz- und Kreislaufproblemen, Schlafstörungen und vieles mehr. Einige Anwohner erklären, dass für sie diese Wahrnehmung bei Westwind am höchsten ist. Sobald der Wind aus anderer Richtung kommt oder die Anlagen vorübergehend still stehen, ist die Belastung kaum spürbar bzw. verschwindet ganz. Patienten, deren Wohnorte östlich der Windkraftanlagen liegen, fühlen sich zu über 80% durch den Westwind betroffen.

„Wer in den letzten Jahren unklare, gesundheitliche Beschwerden bekommen hat, sollte sich fragen ob die Ursache in Zusammenhang mit dem Aufbau neuer oder vergrößerter Windräder stehen könnte.“

Je nach Höhe der Windkraft-Anlagen und der Geländehöhe reicht der Infraschall bis zu 15 Kilometer und mehr. So stehen im Süden des Kreises Düren inzwischen viele Anlagen mit bis zu 200 Meter Größe, insbesondere auf den Berghöhen. Rechnet man die geologischen Höhenunterschiede der Anlagen dazu, erreichen diese wie z.B. die Anlagen in Hürtgenwald-Brandenberg und Raffelsbrand sowie Nideggen-Schmidt Höhen von ca. 320-400 Meter.

„Die Dosis macht die Wirkung“, so die Mediziner, „inwieweit ausreichender Sicherheitsabstand zur Wohnbebauung Abhilfe schaffen kann, ist dabei schwer zu benennen,  denn für die Reichweite des Infraschalls ist die Anzahl, die Gesamthöhe und die Leistung der Anlagen ausschlaggebend.“